Clubmagazin Golfplatz Altenstadt 2023

Pflanzenschutz Integrierter Pflanzenschutz (IPS) auf dem Golfplatz von Head-Greenkeeper Manuel Strauch am 31. Mai 2022 Gesunder Rasen D er Golfspieler erwartet heutzutage auf allen Plätzen, die er im Laufe des Jahres bespielt, gepflegte Ra- senflächen, die optimal zu bespielen sind und die sich auch optisch makellos präsen- tieren sollen. Hierbei werden Beeinträchtigungen wie die Auswirkungen von Rasenkrankheiten, Un- krautbesatz sowie die Schäden durch Tiere meist nur missbilligend in Kauf genommen und oftmals der verantwortliche Green- keeper mit dem Vorwurf konfrontiert, den Platz nicht richtig in „Schuss zu haben“. Dabei sind ihm heutzutage bei der Bekämp- fung von Rasenkrankheiten mit Pestiziden in vielerlei Hinsicht durch den Gesetzgeber die Hände gebunden. Im Jahre 2012 novellierte die Bundesregie- rung im Rahmen der nationalen Umsetzung der EU-Pestizidpolitik das Pflanzenschutz- gesetz. Seitdem werden Golfplätze wie öffentliche Grünanlagen, Sport- und Spiel- plätze als Flächen aufgeführt, die der Allge- meinheit dienen. Aus diesem Grunde dürfen hier nur noch Pflanzenschutzmittel ausge- bracht werden, die keine schädlichen Aus- wirkungen auf die Allgemeinheit haben. Was bedeutet dies für die Golfplatzpflege? Es sind derzeit nur wenige Pflanzenschutz- mittel für die Anwendung auf Rasenflächen zugelassen und die Anzahl wird in den nächsten Jahren weiter abnehmen. Im Pflanzenschutzgesetz ist der Integrierte Pflanzenschutz (IPS) verankert: „Integrier- ter Pflanzenschutz ist die Kombination von Verfahren, bei denen unter vorrangiger Be- rücksichtigung biologischer, biotechnischer, pflanzenzüchterischer sowie anbau- und kulturtechnischer Maßnahmen die Anwen- dung chemischer Pflanzenschutzmittel auf das notwendige Maß beschränkt wird.“ Die Greenkeeper müssen deshalb immer mehr die Gesunderhaltung und Stärkung der Rasenpflanzen bei ihrer täglichen Pfle- ge in den Vordergrund stellen, um im Vorfeld einen Krankheitsbefall zu minimieren. Dazu sollten den Pflanzen optimale Wachstums- voraussetzungen geboten werden, ein ge- sunder Boden mit den notwendigen, pflan- zenverfügbaren Nährstoffen zur Verfügung stehen. Dem ein oder anderen Golfspieler ist sicher in letzter Zeit aufgefallen, dass der Traktor mit der Pflanzenschutzspritze häufig unter- wegs ist. Das liegt daran das wir aufgrund des letzt- jährigen starken Schneeschimmelbefall un- seren Pflege-& Düngeplan der Grüns kom- plett umgestellt haben. Granulatdünger wird zu 80% in organischer und 20% in minerali- scher Form ausgebracht. Pflanzenstärkungsmittel, Mikroorganismen, Mykorrhiza, Wetting Agent und viele Nähr- stoffe eben in flüssiger Form mit der Pflan- zenschutzspritze. Diese Produkte basieren alle Biologisch und sind für Mensch und Tier völlig bedenkenlos! Nachteil bei der flüssigen Düngung, die Pflanze muss sich im trockenen Zustand befinden. Dadurch sind diese Anwendungen mittags während dem Spielbetrieb unum- gänglich.

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